Auswandern mit Kindern, Meinungen erbeten

[narami]

Hallo Zusammen,
ich brauch mal bitte ein paar Meinungen.
Ich habe geplant, mit meinen Mädels, 10 und 12, im kommenden Sommer nach Österreich auszuwandern.

Kids sind natürlich nicht begeistert, weil ihr Vater auch schon versucht hat, sie zu impfen, mit Sachen wie, wenn ihr mit Mama weg geht, dann stirbt die Oma (!!!)
dann hat er ihnen erzählt, die Bahncard wäre nur ein Jahr gültig und danach könne er nicht mehr kommen.......
Oder er sorgt schon dafür, das sie nicht nach Österreich mit kommen müssen.....
Meine Kids sind beides Papa-kinder, wo auch nichts dagegen spricht.
Trotz Trennung, vor 8 Jahren, habe ich ihm immer gestattet, das er jedes WE seine Kinder sehn kann.
Dies hat sich nur immer leider in MEINER Wohnung abgespielt, warum er es in 8 Jahren nicht geschafft hat, seine Kinder mal übers WE zu sich zu nehmen, das lässt er unbeantwortet.
Aber ich wollte auch, das die Kinder Kontakt zu ihrem Vater haben.
Den Dank dafür ernte ich jetzt, indem sie nicht begeistert sind, das Land zu wechseln.

Meine Große hat eine psychische Störung, wo wir bis jetzt immer noch nicht wissen, weche es ist.
Sie ist Kontaktarm, will mit anderen Menschen nichts zu tun haben, ist nur für sich.
Ausserdem leidet sie unter Borderline, Arme und Oberschenkel sind bereits vernarbt.
Auch in dem Punkt hat mein Ex mich sitzen lassen und mir die ganze Last überlassen.
Er hat sich sozusagen einen scheißdreck drum gekümmert, mal mit zu einem Krankenhaustermin zu kommen, oder mal mit dem Kind zu reden, oder sich mal mit dem Krankheitsbild auseinander zu setzen.
Für sie haben wir gemeinsames Sorgerecht.
Währenddessen er es in 10 Jahren nicht geschafft hat, für die Kleine ein gemeinsames Sorgerecht beim JA zu unterschreiben.

Ich habe noch Verwandte und Freunde in Österreich wohnen und nach einem Besuch im Sommer habe ich die Entscheidung getroffen, nach Österreich zu gehen, da ich dort auch die Unterstützung meiner Familie bekomme.
Dachte ich bis gestern.
Wie manche Familien so sind, groß Hilfe anbieten und wenn die andere Seite es dann ernst macht, nur Theater veranstalten.
Ich musste mich also gestern am Telefon von meiner Tante anmachen lassen, ich wäre ein Egoist, wenn ich nach Österreich gehe (weil ich als Kind schon immer dort leben wollte), ich solle doch an meine Kinder denken, was ich ihnen antun würde, ich würde einen Haufen Schulden dort unten machen (hat kein mensch was von gesagt, Startkapital vorhanden), auf ihre Unterstützung brauch ich nicht hoffen (habe nie nach Unterstützung gefragt).
Am liebsten hätte sie gesagt, ich verbiete es dir.
Naja, sie kennt mein Leben nicht ein kleines bischen, sie weis nicht, wie sehr ich hier in den letzten Jahren kämpfen musste, wie mir fast alles entglitten ist, weil ich selber krank geworden bin, aus lauter Sehnsucht nach meiner wahren Heimat.
Un dvor allem Egoistisch!
Na klar, eine portion gesunder Egoismus ist auch mit dabei, bei meinem Plan, klar.
Aber jeder der mich kennt, weis, das ich für meine Kids immer alles gemacht habe, was möglich ist und mir den A... aufgerissen habe, damit es ihnen gut geht.
Habe ständig mein eigenes Leben und Bedürfnisse hinten angestellt, was auch normal ist.
Und dann muss ich mir so was vorwerfen lassen?
Klar, ich bin jetzt gekränkt, und schweife auch vom Thema ab.
Ich mache mir Gedanken, ob die Entscheidung wirklich richtig ist, meinen Kindern gegenüber.
Ich habe die Hoffnung, das es meiner Großen dann besser gehen wird.
Es gibt dort unten auch mehr Sonnentage, das hebt das Gemüt ja auch.
Und ich denke, wenn wir 3 alle bei Null anfangen, muss auch sie mal aus ihrem Schneckenhaus heraus kommen.
Ich halte es für das beste.
Und auch alle, die uns kennen, sind der gleichen Meinung.
Dennoch bin ich mir etwas unschlüssig, man hat ja immer Rest Zweifel.
Ach ja, meine Tante meinte auch noch, die Hilfe, die meine Große in Deutschland kriegt, würde sie in Österreich nicht bekommen.
Na klar, gibt ja keine Ärzte dort.
Außerdem würde ich auch eh keine Arbeit kriegen und bla bla bla.

So, was meint ihr dazu?
Bin ich wirklich zu egoistisch oder ist die Entscheidung es zu machen doch richtig?
In einer Woche ist geplant, das ich für 3 Tage runter fahre, bei einem Freund schlafe, der mit mir schon mal anfangen wird, mit mir einen Job zu suchen (ich bin Kellnerin)
Ich möchte auch im Sinne der Kinder handeln.
Abe rmit ihnen zu reden ist grade Zwecklos, da sie eben von Ihrem Vater schwer unter Druck gesetzt werden, so das ich auch da erst mal denke, den Kontakt etwas zu minimieren.
Aber dann laufe ich Gefahr, das meine Kids mir das übel nehmen.
Bleibe ich aber komplett hier, gehe ich den Bach runter.
Ich brauche mal bitte ein paar Meinungen und Ansichten von Außenstehenden.

Danke fürs lesen.
LG Michaela

[GeliHerz]

Also, als erstes ist es so, dass du dort unten in der Gastronomie sehr schnell einen Job bekommst, allerdings ist es auch so, dass man nicht einfach nach Österreich gehen kann und dort auf ewig bleiben kann. Die Einwanderungsgesetze dort sind etwas anders als hier und in der Regel gibt es nur die Möglichkeit, dass man 18 Monate in Österreich arbeitet und dann für ein paar Monate wieder nach Deutschland muss, außer man findet in der Zeit jemanden, der sich dafür auch einsetzt, dass man bleiben darf ( und nicht mal das ist eine Garantie ). Das ist der eine Punkt und dann muss ich ehrlich gestehen, dass ich nicht weiß, wie es mit der Krankenversicherung und den Leistungen dort aussieht. Und wenn deine Tochter so schwer an Borderline leidet, dann musst du dich darauf einstellen, dass sie einige Langzeitaufenthalte in Kliniken benötigt, da das die einzige Möglichkeit ist, dass sie wieder "gesund" wird und eine Therapie dauert stationär mindestens 6 Wochen, wird in der Regel aber um Wochen verlängert.
Ich kann dir nicht sagen, was du tun solltest, aber zumindest solltest du keine Rücksicht auf den Erzeuger nehmen, da er sich ja anscheinend nicht in der Lage ist, seine Pflichten zu übernehmen ( heile Welt ist halt einfacher ).