Stillprobleme

Stillprobleme

Beitragvon wolfspaar » Do 6. Mai 2010, 21:16

Hallo Da Draußen,

ich bin kurz davor aufzugeben. habe jetzt drei wochen stillwahn hinter mir. ich pumpe und stille und fütter zu. habe laut hebamme schwergängige brüste, meine tochter schläft vor anstrengung nach ein paar Zügen an meiner Brust ein, somit pumpe ich mit elektropumpe ab, da bekomme ich aus beiden Brüsten aber höchstens 50ml. hebamme sagt abpumpen und zufüttern, andere sagen durchstillen und zufüttern...
Was sagt Ihr?

liebe grüße
b.
wolfspaar
 
Beiträge: 2
Registriert: So 25. Apr 2010, 10:09
Wohnort: Münster (Westf.)

Re: Stillprobleme

Beitragvon soso » Mo 10. Mai 2010, 13:55

Hallo,

ich sage: halte durch!

Was versteht deine Hebamme unter 'schwergängigen Brüsten'?

Wenn Du die Milchproduktion in Gang setzten willst/sollst, dann lege die Kleine so oft wie möglich an.
Dein Kind ist der einzig beste Weg den Bedürfnissen des Kindes gerecht zu werden.
Wenn Du ihr abgepumpte Milch zufütterst, wie soll deine Brust/dein Körper wissen, wieviel dein Kind tatsächlich braucht.

Wie lange schläft deine Tochter, wenn sie beim Stillen einschläft? ( ohne zufüttern)
Die Zeit, die beim Trinken an der Brust verbracht wird sagt nichts über die Menge der Milch aus, die das Kind in dieser Zeit zu sich nimmt.

Setz dich nicht unter Druck aufgrund der Menge der abgepumpten Milch!

!!Abpumpen ist nicht Stillen!!!

Sei Gewiss: deine Kleine wird mit Sicherheit mehr als 50ml trinken AUCH WENN SIE NUR KURZ an der Brust ist!
Wenn doch, dann wird sie vermutlich öfter die Stunde kommen und sich ihre Ration holen.
Nicht alle Kinder trinken von Anfang an nur alle 2-4 Stunden.

Kann deine Hebamme dir einen Stilltee zusammenstellen?
Es gibt zwar auch fertige Tees in Drogerien zu kaufen, aber 'eigene' Tees können auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.
Wenn deine Amme dies nicht macht: Gibt es am Ort eine gute(!?!)Apotheke, in der Du dich Beraten lassen kannst?
Ansonsten: werde dir gerne Informationen zukommen lassen.

WICHTIG: Dein Körper ist keine Maschine!

WILLST Du stillen? Dann versuche dringend zur Ruhe zu kommen. Je mehr DU DICH unter Druck setzt (ich weiß, daß sagt sich von außen leicht), um so eher wird dein Körper darauf reagieren. Im schlimmsten Fall genau das Gegnteil von dem machen, was Du eigentlich gerne hättest.

Zuletzt: Kennst Du das Buch von Hanna Lothrop http://www.amazon.de/Das-Stillbuch-Hannah-Lothrop/dp/346634431X
Ich selber habe es nicht gelesen, kenne aber einige, denen es sehr geholfen hat. Und die sagen alle: Best off! (aber sicherlich: es gibt auch gegenteilige Meinungen)

Zum Schluss noch eine (unangenehme?) Frage: Wenn Du versuchst ruhig zu sein und in dich hineinzuhören: stehst Du hinter deiner Hebamme? Hast du das Gefühl bei ihr gut aufgehoben zu sein?
Zieht ihr am gleichen Strang?

Ja?- dann hör auf deine Hebamme und ignoriere was andere dir sagen.

Nein? - Überleg dir, ob du dir nicht eine andere Hebamme nimmst.
soso
 
Beiträge: 5
Registriert: So 2. Mai 2010, 08:46

Re: Stillprobleme

Beitragvon soso » Di 11. Mai 2010, 12:13

Uuups, jetzt hab ich schon einen Roman geschrieben und doch die Hälfte vergessen.

Was ist das eigentliche Problem?
Machst du dir Sorgen, dass dein Kind nicht genügend Nahrung bekommt?

Dann noch ein paar Fragen an dich, anhand denen man abschätzen kann, ob ein Kind genügend (in diesem Fall) Milch zu sich nimmt:


Wieviele Windeln braucht ihr am Tag? Sind sie nass?
•Mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln sind normal (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw. und ist ein Richtwert!).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)


Hat dein Kind bisher zu genommen?
• Richtwert:eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme.
Man sagt, dass Kinder i.d.R. nach drei Wochen ihr Geburtsgewicht wieder erreicht haben. ABER: auch dies ist nur ein Richtwert. Im Zweifelsfall stell dein Kind beim Kinderarzt vor.

Weitere Merkmale, die darauf hindeuten, dass es dem Kind gut geht:
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.

Eine weitere (jedoch leicht in Stress ausartende und dadurch sehr umstrittene) Möglichkeit die Nahrungsaufnahme zu überprüfen, ist, das Kind vor und nach dem Stillen zu wiegen. Dies sollte jedoch nur kurz-/mittelfristig geschehen und mit der Hebamme abgesprochen werden.
Denn ob dein Kind nun 5xdie Stunde 20ml zu sich nimmt oder alle 2 Stunden 1x 100ml - 5x/h stresst DICH, aber das Kind bekommt was es braucht...Das dann am Gewicht fest zu machen ist natürlich nervenaufreibend.


Dann hast du noch geschrieben, dass du die abgepumpte Milch zufütterst, wie fütterst du sie?

Zum Schluss:
Bist du mit der Nachsorge deiner Hebamme zu frieden, würdest aber eine unabhängige, qualifiziertere Meinung (als meine ;-)) zum Stillen hinzuziehen wollen: dann wende dich an eine ausgebildete Stillberaterin http://www.bdl-stillen.de/ ->Stillberatung ( links) ->runter scrollen -> unter deiner Postleitzahl suchen

Alles Gute.
soso
 
Beiträge: 5
Registriert: So 2. Mai 2010, 08:46


Zurück zu Gesundheit & Ernährung

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron