Anlaufstelle bei lese- und Rechtschreibproblemen

[ludger]

Hallo,

ich bemerke, dass mein Sohn immer mehr Schwierigkeiten beim lesen und in der Rechtschreibung hat. Was genau kann man da tun? Zur Nachhilfe? Wir wohnen in Steglitz, kann uns dort jemand eine Anlaufstelle empfehlen?

[Franz Josef Neffe]

Ich denke an Yvonne.
Die ersten 6 Klassen hatte sie immer eine 5 in Mathe.
In der 7.Klasse bekam sie einen jungen Lehrer - (fast) alle Mädchen waren in ihn verliebt.
Yvonne auch.
Der Lehrer erklärte Mathe auch nicht besser als seine Vorgänger.
Aber Yvonne verstand es besser.
Du verstehst sicher, warum.
In der 7.Klasse schaffte Yvonne eine 2.
Von den anderen Lehrern hatte sich Yvonne stets unter DRUCK gesetzt gefühlt und war ausgewichen.
Jetzt ZOG es sie geradezu zu allem, womit sie ihrem Lehrer imponieren konnte.
Du erkennst sicher, was hinter dem guten Erfolg steht:
Der Lehrer hatte gar nichts Besonderes gemacht.
Yvonne hatte sich auch nicht einmal angestrengt; im Gegenteil ging Rechnen jetzt viel leichter.
UNBEWUSST hatte Yvonne ihre INNERE EINSTELLUNG geändert:
Zufällig war sie auf etwas gekommen, was SOG-Wirkung hat.
Ich weiß aus vielen anderen Fällen, dass man nicht auf solche Zufälle warten muss.
Man kann sie sich selber bescheren.
Natürlich auch für Rechtschreiben.
Man braucht sich diese SOG-WIRKUNG nur vorzustellen und kann sie sich ganz einfach auch noch selber verstärken; dann werden die eigenen Kräfte nach vorne GEZOGEN: dem Erfolg entgegen.
Ich habe es vor vielen Jahren durch E.COUÉs AUTOSUGGESTION gelernt; das ist eine sehr einfache und schnell wirksame Möglichkeit, mit der man seine Talente STARK und ihnen LUST machen kann.
Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

[Anouk]

Ich würde mir erstmal bei eienr fachkundigen Stelle Rat einholen. Beim Lernwerk in Berlin kannst du dich dahin gehend beraten lassen. Siehe hier. Ob dann Nachhilfe oder aber andere Maßnahmen sinnvoll sind kann man dir dann sicher sagen.

[Adioncy]

Würde sie mal testen lassen auf LRS und dazu mal den Schulpsychologen befragen.

[Franz Josef Neffe]

Die erste Frage - die leider auch oft Fachstellen und Fachleute nicht mit einem eindeutigen JA beantworten können - lautet: "Haben Sie das Problem schon wenigstens einmal konkret praktisch gelöst?"
An sich müsste jeder Lehrer - wenn diese Bezeichnung auf ihn zutrifft - das Problem lösen können. Sonst bezahlen wir ihn ja für´s Nichtkönnen.
Die konkrete Beobachtung und das praktische Erleben zeigen uns aber allzu häufig, dass bei der angewandten Pädagogik und Therapie die Probleme - nicht selten über Jahre - wachsen und wachsen.
Was hilft es denn, wenn dir eine Stelle sagt, dein Kind habe LRS?
Das heißt doch in allzu vielen Fällen nur:
Wir können das Problem nicht lösen.
Unsere fachkundigen Stellen sind leider allzu oft in der Praxis LÖSUNGSUNKUNDIG.
Und was dann?
Seit dem KMK-Beschluss vom April 1978 wird LRS bei uns offiziell gefördert.
Die fachkundigen Stellen haben die Zahl der Rechtschreibfehler aber mitnichten reduziert.
Wir schreiben heute mehr als doppelt soviele Rechtschreibfehler wie 1978.
Jede Bäckerei, die bei der Lebensmittelkontrolle so auffällt, wäre längst geschlossen worden.
In der Pädagogik läuft das offensichtlich gerade umgekehrt:
Je größere Misserfolge sie produziert, desto blindwütiger wird ihr zugearbeitet.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer finde ich das bemerkenswert.
Nach meinen Erfahrungen funktioniert die konkrete praktische Lösung inzwischen deutlich effizienter, wenn es die Betroffenen selbst lernen.
Im Wesentlichen brauchen sie sich dafür ja nur statt um die LRS um ihre Talente zu kümmern.
Ich grüße freundlich.

Franz Josef Neffe