Hallo,
ich bin in einer Zwickmühle. Mein Sohn (8. Klasse) ist involviert in eine sogenannte Gruppenarbeit. In diesem Fall soll es ein Referat im Fach Religion sein.
Die Situation stellt sich gerade so dar: das Referat ist nahezu fertig... alleine erstellt von: meinem Sohn. Ich ärgere mich deswegen darüber, weil das nun schon das dritte Referat ist, das er zu 98% alleine gestaltet. Die gute Note kriegen dann allerdings alle Gruppenmitglieder.
Mein Sohn scheut die Konfrontation. Das hab ich ihm wohl leider nie ordentlich beigebracht. Er möchte weder seine Mitstreiter zur Pflicht rufen noch zur Rede stellen, noch den Lehrer irgendwie wissen lassen, dass das Referat alleine auf seinem "Mist" gewachsen ist. Er möchte kein Kameradenschwein sein (was ich ja toll finde, vom Prinzip her), ist aber selbst auch frustriert, weil es mal wieder so gelaufen ist, wie es gelaufen ist.
Ich schwanke zwischen "für meinen Sohn das Kriegsbeil schwingen" (und die betreffenden Mitschüler zur Verantwortung zu rufen), dem Lehrer einen Tipp geben, dass die Arbeit nur die Bemühungen eines Einzelnen waren oder es einfach laufen lassen... schließlich ist er 14 Jahre alt und muss selbst wissen, wie er damit umgeht. Schlussendlich ist natürlich die Organisation schuld.... es ist nämlich waaaaaaahhhnsinnig schwer, drei Jugendliche an einen Schreibtisch zu kriegen....
Soll ich meinem Sohn ins Gewissen reden, ihn an seinen Gerechtigkeitssinn erinnern? Soll ich mich bei den Eltern der Mitschüller echauffieren? Soll ich den Lehrer bitten, in der Klasse zu fragen, wer sich wirklich engagiert hat? Soll ich einfach die Klappe halten und meinen Sohn es regeln lassen? Was mach ich mit meinem Ärger im Bauch?
Mein Sohn wird auch beim nächsten Mal nicht sagen: "sorry, das mit der Gruppenarbeit hat jetzt schon so oft nicht funktiniert, ich such mir jemand anderen."
Puhhhhhh....
Es ist vielleicht eine zu poplige Frage für hier. Aber heute Abend beschäftigt es mich so sehr, dass ich das mit jemandem teilen muss.