Kaiserschnitt als Business Idee entdeckt?

[Luka]

Hallo,

ich habe folgenden http://www.purenature.de/blog/neues-aus-medizin-und-wissenschaft/kaiserschnitt-als-business-idee-entdeckt/ enteckt und muss sagen, ich finde den Kaiserschnitt generell unmöglich.
Mit der Ausnahme der medizinischen Notwendigkeit natürlich!

Ich glaube fest daran, dass der natürliche Geburtsvorgang Sinn macht - mehr für das Kind als für die Mutter und Frauen die absichtlich einen Kaiserschnitt machen lassen,
haben einen Schaden!

Sicher kann man Angst vor der Geburt haben, die hat ja wohl jeder. ABER die gehört dazu!
Entweder entscheide ich mich für ein Kind, dann aber mit allen Konsequenzen,
oder ich lasse es.
Schließlich gibt es genug Mittel und Wege die Geburt in einem schmerzerträglichen Level zu halten.

Mal abgesehen davon, dass Kaiserschnitte nicht schmerzfrei sind! Man hat nur keine Geburtsschmerzen - man hatte ja auch keine "Geburt".
Dafür aber hinterher mehr Ärger. Und zwar nicht zu knapp.

Das auch noch als Business zu betiteln...
Da wird mir ganz schlecht.
Meiner Meinung nach sollten Krankenkassen einen Kaiserschnitt WIRKLICH nur bezahlen wenn er akut notwendig ist - physisch!

Das ist meine Meinung

[Silli]

Hallo Luka,
ich kann mich deiner Meinung nur anschließen.
Ein Kaiserschnitt sollte wirklich nur im Notfall durchgeführt werden.
Doch weil viele Promifrauen diesen Trend begonnen haben, müssen es die "normalen" Frauen gleich nachmachen.
Auch wenn die normale Geburt sehr schmerzvoll ist so ist sie doch besser und gewiss mit weniger Risiken behaftet. Das meine ich zumindest.
Ich bin gespannt, ob es hier Frauen gibt, die sich dem trend angeschlosen haben.

[AndreaB]

Das auch noch als Business zu betiteln...
Da wird mir ganz schlecht.
Meiner Meinung nach sollten Krankenkassen einen Kaiserschnitt WIRKLICH nur bezahlen wenn er akut notwendig ist - physisch!

Hallo Luka,
die Gesellschaft ist leider heute so, dass man den Kaiserschnitt als Geschäft bezeichnet. Das ist furchtbar. Da merkt man mal, was das Leben für einen Stellenwert in dieser Geldgesellschaft hat.
Ich bin auch der Meinung, dass die Kasse nur in medizinisch notwendigen Fällen zahlen soll. Ansonsten sollen doch die Frauen die Geburtskosten selbst tragen, wenn sie unbedingt einen Kaiserschnit machen wollen.

[Linnéa]

Hallo ihr Lieben!
Also, ich finde, der Kaiserschnitt ist eine gute Möglichkeit.
Nur weil es das früher nicht gegeben hat, heißt es ja nicht, dass man es nicht nutzen kann.
Das ist doch wie: Früher hat es keine Telefone gegeben, dann muss es heute auch ohne gehen.
Das ist vielleicht ein blöder Vergleich, aber ich denke, was ich sagen möchte ist klar.
Ich selbst habe lange als Physiotherapeutin mit frisch gebackenen Mamas-mit Kaiserschnitt und Spontangeburt- gearbeitet und kann nicht sagen, dass ein Kaiserschnitt-von außen betrachtet- die Bindung zwischen Mutter und Kind stört.
In wieweit natürlich das fehlende Geburtstrauma das Kind im Erwachsenenleben beeinträchtigt, kann ich nicht sagen.
Ich persönlich hätte überhaupt nichts gegen einen Kaiserschnitt. Und zu sagen, wenn ich mich für ein Kind entscheide, muss ich mich auch für eine Geburt entscheiden, halte ich für etwas überspitzt.
Will man dann allen, die gerne ein Baby hätten, aber wahnsinnige Angst vor der Geburt haben, ein Kind versagen?
Ich halte Angst im Übrigen in einem gewissen Sinn auch schon für eine medizinische Indikation.
Natürlich ist es Quatsch das zu machen, weil es irgendwelche Prominenten so machen.
Aber es ist doch schön, wenn man manchen Frauen die Geburt erleichtern kann, denn das ist doch schon schwierig und schmerzhaft genug. Und eine Bauch-Op ist doch nun wirklich nicht schlimm.
Damit habe ich auch schon so einige Erfahrungen. Dann kann man sich halt 4-5 Tage länger erstmal schlechter bewegen, na und? Das ist doch jedem selbst überlassen.
Und die Risiken einer solchen Op sind heute so gering. Infektionsrisiko besteht bei beiden Wegen, ein Kind zu bekommen.
Ob ich nun eine 7 cm lange Bauchnarbe habe und das beim Aufstehen etwas ziept, oder ich einen Dammriss habe, der mind. eine Woche bei jedem Mal auf der Toilette brennt "wie Sau", ich weiß nicht, was ich unangenehmer finde.(Wobei natürlich nicht jede einen Dammriss hat)
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende!
Lieben Gruß!

[AndreaB]

Hallo Linnea,
als Physiotherapeutin hast du natürlich zu diesem Thema einen anderen Blick als wie eine schwangere Frau. Letztlich muss jede Frau selbst wissen, wie sie ihr Kind auf die Welt bringen will. Es ist eben immer eine persönliche Einstellung zu dem Thema.

[Kerstin81]

Hallo Linnea,
dafür das Du ja eigentlich Erfahrung in Anatomie und ein wenig in Medizin haben müsstest bin ich über Deine Antwort entsetzt und ich finde sie unprofessionell. Wobei warscheinlich die Kaiserschnittmütter auch mehr Physoi brauchen das passt ja in deinem Fall gut zusammen. Ansonten ist ein Schnitt eine Wunde die sich entzünden kann oder die schlecht vernäht wird oder die schlecht zusammen wächst oder wo sich Wucherungen bilden. Das Risiko ist einfach höher. Auch die nur fünf Tage schlecht bewegen können ist einfach kontraproduktiv und führt zu Sekundarerkrankungen wie Thrombose und Lungenentzündung. Auch die darauffolgenden Geburten müssen meist wieder über Kaiserschnitt stattfinden und dann ist meist nach der dritten Feierabend. Gerade in Zeiten mangelnder Krankenhaushygiene sollte man darauf achten sich nicht unnütz unter das Messer zu legen und auch schnellstmöglich das Krankenhaus wieder zu verlassen. Letztendlich kannst Du das gerne so handhaben aber Dein Statement ist mehr als unprofessionell, gerade wenn man ein wenig Ahnung haben müsste. Kann ich nicht nachvollziehen.

[Linnéa]

Hallo Kerstin!
Wahrscheinlich hast du Recht und ich sehe das so, weil ich beruflich damit zu tun habe!
Ich selbst habe auch 3 Bauch-Ops hinter mir, die alle zwar kein Kaiserschnitt waren, jedoch ziemlich nahe an dem Bereich. Und ich meine keine einfache Blinddarmentfernung.
Natürlich kommt jeder auch anders -besser oder schlechter- mit so etwas zurecht.
Ich habe Mütter ab dem ersten Tag nach dem Kaiserschnitt für die Dauer des Krankenhausaufenthaltes begleitet. Natürlich kann man sagen, dass diese sich 5 Tage etwas schlechter bewegen können, weil sie noch einen Wundschmerz haben.
Und ja man kann sicher auch von einem erhöhten Thromboserisiko sprechen(zwei- bis viermal höher als bei Spontangeburten).
Allerdings kaum von einem erhöhten Risiko einer Lungenentzündung. Die Versorgung der Neugeborenen fordert Mobilität und Bewegung, und es gibt sicher Mütter, die sich nach einem Kaiserschnitt so wenig wie möglich bewegen, aber ich zumindest habe noch keine kennengelernt.
Aber eine Studie habe ich darüber auch noch nicht gemacht
Und wenn es medizinisch indiziert ist, oder wenn Frauen große Angst haben, halte ich einen Kaiserschnitt durchaus für sinnvoll. Natürlich nicht, wenn Frauen es machen, weil Heidi Klum oder sonstwer es so macht.
Jeder muss selbst entscheiden, was er machen möchte.
Und bei Spontangeburten gibt es durchaus auch Risiken, die ein Kaiserschnitt nicht birgt.
Darunter zB. Harn- und Stuhlinkontinenz wegen Beckenbodenstörungen, narbige Verwachsungen im Dammbereich, die sich entzünden können und/oder Sexualstörungen nach sich ziehen können.
Und wenn jemand große Angst vor der Geburt hat und diese als ein solch großes Trauma empfindet, dass sie danach nie wieder ein Kind bekommen möchte, empfinde ich persönlich dies auch als ein "Für" für den Kaiserschnitt.
Aus medizinischer Sicht gibt es bei beiden Varianten viele Vor-und Nachteile.
Aber es stimmt nicht, dass Frauen nach Kaiserschnitt mehr Physio brauchen. Sie benötigen aber ein paar Tipps in den ersten Tagen nach der OP, wie man sich am schmerzärmsten bewegt.
Und bei meiner Arbeit in der Rückbildungsgymnastik durfte ich leider nur sehr wenige Mütter nach Kaiserschnitt kennenlernen,da diese in der Regel kaum mit Beckenboden-/ Kontinenzstörungen zu tun haben und dadurch viel weniger Anreiz haben. Was natürlich nicht heißt, dass ich es für die Rückbildung der gedehnten Strukturen im Bereich des Bauches wie zB Gebärmutter und Bauchmuskeln nicht für genauso wichtig erachte
Lieben Gruß!

[Kerstin81]

Hallo Linnea,
Dein Beitrag vom 09. Sept sagt komplett was anderes aus und das fand ich einfach Fahrlässig. Schon alleine in meinem Bekanntenkreis gibt es zwei Mütter mit Komplikationen nach einem Kaiserschnitt. Eine konnte sich tagelang nicht aus dem Bett bewegen ( Gefahr der Pneumonie). Ich finde überhaupt nicht das man unüberlegt einen Kaiserschnitt machen sollte. Es spricht deutlich mehr dagegen zumal ein Kaiserschnitt unatürlich ist. Die Kinder haben danach viel eher Anpassungsstörungen als bei einer Spontangeburt! Ich finde nicht das man leichtsinnig dazu raten darf. Man sollte isch eher in Geburtsvorbeiretungskursen gut auf die Geburt vorbereiten das nimmt auch die Angst. LG Kerstin