Zicken-Alarm

Zicken-Alarm

Beitragvon Kelle » Mi 25. Mär 2009, 22:46

Hallo

Ich hoffe hier einige Tipps zu bekommen.
Meine Tochter wird nächsten Monat 2 Jahre jung. Sie zickt momentan viel rum und langsam schwinden meine Nerven :cry:
Das Einkaufen macht keinen spaß mehr, heute morgen schmiss sie sich aus heiterem Himmel auf den Boden und hat geschrien. Aber wie, sie windet sich auf dem Boden wie ein Wurm und macht sich steif, ich kann sie dann kaum halten geschweige denn hinstellen. Sie schreit mit geschlossenen Augen, so dass ich auch keine Chance habe auf sie einzureden, sie nimmt mich dann garnicht wahr...
Ich habe sie dann einfach nur gepackt und in den Einkaufswagen gelegt (denn in dem Sitz geht sie nicht mehr rein!) Dort hat sie dann weiter geschrien. Als sie dann rote Wutpocken bekam, holte ich sie aus dem Wagen und sie lief an meiner Hand weiter als ob nie was war?????
Solche Ausraster bekommt sie momentan 2 mal am Tag... :?:

Einmal beim Einkaufen tat sie das gleiche wie oben beschrieben, doch da habe ich sie dann auf dem Boden sitzen gelassen. Sie schaute sich dann um, begutachtete ihre Schuhe und so weiter... Nach 13 Minuten hatte ich keine Lust mehr auf sie zu warten und habe sie geholt! Ich stand einen Gang weiter und habe sie hinter ihrem Rücken beobachtet...
Alle anderen finden es immer sehr lustig doch ich nicht! Ich habe einfach keine Kraft mich dauernd mit ihr so anzulegen...

Hat jemand auch solche Phasen mit den Kindern durchgemacht?

Liebe Grüße Andre
Kelle
 
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Registriert: Mi 25. Mär 2009, 22:31

Re: Zicken-Alarm

Beitragvon HaSe » Do 26. Mär 2009, 11:16

Hallo Andre,
meine Kinder sind schon erwachsen, die meines Bruders sind in der Phase Deiner Kleinen.
Unser Sohn Daniel hatte mit 15 Monaten die ersten Zornattacken und mit dreieinhalb die Letzte dieser Entwicklungsphase. Ile hatte mit zwei Jahren viele solcher Attacken und mit dreieinhalb auch die Letzte.
Bei unserem ersten Kind waren wir ziemlich hilflos. Er schmiß sich vorallem vor Publidum auf den Boden und schrie, daß man ihn sicher am Ende der Stadt noch gehört hat. Der Anlaß war immer eher nichtig. Nicht auf den Arm nehmen und tragen, nicht am Herdschalter rumspielen und so. Wir sind zu unseren Kindern immer konsequent gewesen. Wenn wir gesagt haben Du läufst (Ile war gerade geboren und hat den Kinderwagen besetzt), dann läufst Du. Dabei war es uns egal ob die Leute geschaut haben oder dumme Kommentare gegeben haben.
Bei Daniel kam es immer darauf an, wer mehr Ausdauer hatte. Tief durchatmen und durchsetzen. Nicht mit Gewalt sondern mit Geduld. Eile ist bei kleinen Kindern immer ein schlechter Ratgeber. Das wird von ihnen bald erkannt und ausgenutzt.

Bei Ile war das Zornigelproblem ein Anderes. Sie hat kurz geschrien, dann die Luft angehalten und ist nach hinten über gekippt. Aus diesen Phasen hat sie nur Daniel befreien können. Er hat ihr ins Gesicht gepustet. Bei uns Eltern hat das nicht geklappt. Der Kinderarzt hat uns Mut gemacht und gesagt, daß das bis 3 Jahre weg geht. Und das hat gestimmt.

Diese Verhaltensweisen haben beide Kinder ein Leben lang behalten. Daniel ist ein ruhiger, geduldiger Aussitzer. Er arbeitet zielstrebig, kraftvoll eher langsam und ruhig. Das war später in der Schule so und ist heute in der Lehre auch so. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, löst er das Problem mit der Mentalität eines Bulldozers.

Ile ist heftig, schnell, sehr schlau (1er Schülerin im Gym), will alles sofort und wenn es nicht klappt, Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen ohne krank zu sein. Wir Erwachsenen gehen mit ihr den Weg. Geduldig versuchen wir zu sein, ihren Ehrgeiz zu bremsen ohne sie auszubremsen.

Wir kuscheln un´heimlich viel. Auch noch mit unseren erwachsenen Kindern. Nach Wutausbrüchen umso mehr. Zerschepperte Teller oder eine schlechte Note, kaputtes Spielzeug und zerrissene Klamotten war für uns nie ein Grund Aufriss zu machen.

Einzigen Rat den ich direkt geben kann: Kümmer dich nicht zu viel. Atme tief durch und habe Geduld. Das ist nicht die letzte Phase. Mit 5-6 kommt die nächste.

P.S. Wir betreiben einen Reitstall und sind 12 h am Tag draußen. Wir haben zwar wenig Zeit aber sind immer da. Wenn unsere Kinder Probleme haben können wir immer miteinander reden. Wir hatten nie einen Fernseher. Wir lesen und reden viel miteinander. Daher war es unseren Kindern nie möglich uns gegeneinander auszuspielen. Heute macht sich das bezahlt mit zwei Kindern auf die wir sehr stolz sind.
HaSe
 
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Re: Zicken-Alarm

Beitragvon lisamarie » Di 21. Jul 2009, 10:07

Ich kann dich beruhigen (oder auch nicht), das gehört zu einer der vielen Entwicklungsphasen dazu.Wird in nem halben Jahr wieder besser!
lisamarie
 
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