ich erhoffe mir jetzt zum Einen Tipps von euch und zum Anderen zu hören, dass es (hoffentlich) nicht nur mir so geht
Der Ordnungssinn meiner 8-jährigen ist so gut wie überhaupt nicht vorhanden. Natürlich kann man nun sagen, dass Kinder in der Regel einen ANDEREN Sinn für Ordnung haben, als Erwachsene, aber sie hat keinen anderen, sondern GAR KEINEN.
Es ist zum Verzweifeln und verrückt werden. Jeden Tag muss wegen irgendwetwas gemeckert werden und das geht gegen meinen eigentlichen Erziehungsstil, aber ich weiß einfach langsam nicht mehr weiter.
Ihr Zimmer habe ich schon radikal von Spielzeug befreit, da ich 1. der Meinung war, dass sie viel zu viel hatte und 2. den Grundgedanken verfolgte, je weniger vorhanden, desto weniger Unordnung. Der Plan geht bis jetzt ganz gut auf. Nicht falsch verstehen, sie hat noch Spielzeug da, nur eben nicht mehr solche Unmengen. Sie hat keinen eigenen Wäschekorb mehr in ihrem Zimmer, weil sich die Wäsche dort über mehrere Wochen türmte und es dazu führte, dass sie irgendwann nichts mehr anzuziehen hatte. Heißt, sie soll ihre getragenen, dreckigen Sachen sofort ins Bad bringen, funktioniert IN DER REGEL auch meißtens.
Das klingt bis hier in ja alles garnicht so schlecht, ABER aufräumen passiert nur nach MEHRMALIGEM auffordern und dann auch nicht richtig. Sie zerrupft z.B. Taschentücher und die Schnipsel liegen dann im ganzen Zimmer verstreut. Mehrmals wird ihr gesagt, tu es bitte in deinen Papierkorb - NICHTS passiert. Bring bitte deine getragenen Socken und Unterwäsche in die Wäsche - gefunden wurde es in ihrem Kleiderschrank, bei den sauberen Sachen
Das sind nur Kleinigkeiten, aber wenn man mehrere dieser Kleinigkeiten an einem Tag hat, ist es wirklich nicht mehr schön. Sämtliche Sachen in ihrem Zimmer haben für sie auch keinen Wert. So etwas wie ein Heiligtum gibt es bei ihr nicht. Da werden Buchseiten bemalt und umgeknickt, genauso wie der Fußboden und sämtliche Möbelstücke "verziert" wurden. Auf die Griffe von ihren Kleiderschrankschubladen wird sich drauf gestellt - brechen natürlich ab, an ihrer wirklich mühevoll gestrichenen Wand sind Fettflecken, die nicht wegzubekommen sind (und wir wohnen erst seit 1,5 Jahren hier) etc.ppHinzu kommt ihre Schludrigkeit bei den Schulsachen. Die Schule hat vor 5 Wochen wieder begonnen, sie ist nun in der 3. Klasse, ihre Federmappe haben wir vor Schulbeginn komplett neu aufgestockt und weil ich es aus den beiden ersten Schuljahre kannte, bekam sie absolutes Federmappen-aus-dem-Ranzen-hol-Verbot, zu hause versteht sich, denn dort verschwanden sämtliche Stifte und anderes Zubehör spurlos. Nichts destotrotz fiel mir irgendwann auf, dass weder Lineal, noch Radiergummi oder Spitzer in ihrer Federmappe sind. Auf meine Nachfrage kam als Antwort, es würde zu hause auf ihrem Schreibtisch liegen. Wie kann das passieren, wenn die Federmappe den Ranzen nicht verlässt? Es wäre schon vor dem Verbot passiert.... Okay, d.h. du bist seit min. 4 Wochen mit einer unvollständigen Federmappe in der Schule???? Füller jetzt auch weg, in der 30-Minuten Pause von ihrem Schultisch verschwunden. Warum er auf dem Tisch lag und nicht in der Federmappe war, wo er hingehört?? Ich weiß es nicht. Lerntagebuch, welches über das Wochenende mit nach hause genommen wird und vervollständigt werden soll, vergessen einzupacken... Wichtige Zettel im Hausaufgabenheft kommen total zerknüllt zu hause an, weil sie nicht fähig ist, das Heft ordentlich in den Ranzen zu packen. Und und und, vergessene Jacken, Mützen, Schals... Kommenden Freitag habe ich einen Termin mit der Klassenlehrerin um über dieses Problem zu sprechen.
Das all-morgendliche und abendliche Ritual, also waschen, Zähne putzen, Haare kämmen und was nicht alles dazu gehört.... Oh, ich hab vergessen mein Gesicht zu waschen, oh, ich hab vergessen Zähne zu putzen, oh ich hab mir die Haare nicht gekämmt.... JEDEN Tag kommt min. 1 dieser Sätze, natürlich nur auf Nachfrage, nicht dass ihr selber auffallen würde, dass sie etwas vergessen hat
Also ich weiß es nicht, sind es einfach charakterliche Eigenschaften, die ich akzeptieren muss und irgendwelche Methoden anwenden muss, um das zu verbessern, oder habe ich in der Erziehung was falsch gemacht, war ich ein schlechtes Vorbild? Wobei es bei mir immer sauber ist, nicht unbedingt immer ordentlich, gelegentlich liegt auch bei mir mal etwas rum, bevor es dort hin wandert wo es hingehört, aber nicht in solchen Ausmaßen.
Und ständig meckern geht mir sowas von gegen den Strich und glaubt mir, ich habe es auch schon auf die verständnisvolle Art und Weise versucht, gemeinsames aufräumen etc. Vieles probiert, vieles hat nicht geholfen. Erst mit dem radikalen Zimmer "leer" räumen hat es sich gebessert, aber das kann es ja irgendwie auch nicht sein. Da ich keine Freunde habe mit Kindern in diesem Alter (sie sind halt meißt jünger) weiß ich nicht wieviel davon normal ist und ob und wann Handlungsbedarf besteht.
Und falls jemand ein psychologisches Gutachten abgeben möchte: Der Kindsvater und ich haben uns getrennt, als sie 4 Monate alt war, bis zu ihrem 4. Geburtstag herrschte regelmäßig Kontakt zum Kindsvater, der von heute auf morgen zu 90% abbrach, was von ihm ausging, da ich vor 4 Jahren umgezogen bin und das für ihn wohl ausschlaggebend war, sich nicht mehr zu melden. Ich lebe seit 3 Jahren wieder in einer neuen Beziehung, vor einem Jahr ist sie große Schwester geworden (bis jetzt keine Eifersucht vorhanden) und unsere Patchwork-Familie funktioniert eigentlich ganz gut.Perfekt sind wir nicht, aber wer ist das schon.
So, dann mal her mit euren Erfahrungen, Tipps und Tricks
