Sohn hat stundenlang Schluckauf

Sohn hat stundenlang Schluckauf

Beitragvon emma_ » Di 28. Feb 2017, 13:00

Hallo zusammen,

Ich habe ein eher ungewöhnliches Problem mit meinem Jüngsten. Lasko ist jetzt 5 Monate alt und seit circa zwei Monaten hat er ein bis drei mal am Tag für ein bis drei Stunden dauerhaft Schluckauf. Alle 5 bis 10 Sekunden kommt dann ein Hickser. Der Kleine leidet richtig darunter. 10-15 Minuten nachdem es losgeht, fängt er an zu weinen und hört nicht mehr auf, bis es wieder weg ist (Weinerei in Kombination mit Hickserei klingt übrigens sehr...gewöhnungsbedürftig). Wenn die Anfälle über drei Stunden gehen, ist es besonders schlimm für uns alle, denn er ist danach dann richtig erschöpft und manchmal sogar zu schwach zum Trinken.
Wir haben keine Ahnung woher das kommt, denn es tritt willkürlich über den Tag und die Nacht verteilt auf, ohne dass eine wirkliche Regelmäßigkeit außer Dauer und Häufigkeit erkennbar ist. Wir dachten erst an einen Zusammenhang mit dem Stillen, aber er macht eigentlich immer ein gutes Bäuerchen danach und die Anfälle treten auch oft vor dem Stillen auf bzw. einige Stunden danach. Unser Kinderarzt und die Hebamme sind beide etwas ratlos. Lasko nimmt auch immer schlechter zu, obwohl er inzwischen trinkt wie ein Weltmeister, weil ihn die Hickserei körperlich sehr anstrengt.

Habt ihr irgendwelche Erfahrungswerte oder Ideen? Ich weiß nicht, ob das ein Fall fürs Kinderkrankenhaus ist bzw. ob die überhaupt da was machen können.

Liebe Grüße, Emma
emma_
 
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Re: Sohn hat stundenlang Schluckauf

Beitragvon Stachelbeerchen » Di 28. Feb 2017, 14:18

Hey emma_,

das hört sich gar nicht gut an. Kann deine Sorgen gut verstehen, allerdings habe ich leider auch keine Idee. Ich würde mich an andere Ärzte wenden.
Wünsche euch alles Gute, hoffentlich ist dieser Horror bald vorbei!
Stachelbeerchen
 
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Re: Sohn hat stundenlang Schluckauf

Beitragvon emma_ » Mi 1. Mär 2017, 15:33

So es gibt News:

Gestern habe ich ihn während seines zweiten Anfalls direkt ins Auto gepackt, bin zum Kinderarzt und der hat dann sich sofort entschieden, in der Kinderklinik anzurufen und uns als Notfall voranzumelden. Dort angekommen, wurde Lasko sofort dran genommen und noch während seines Anfalls mit der Untersuchung begonnen. Sie haben ihm muskelentspannende Medikamente gegeben, die ihm sehr schnell geholfen haben, den Anfall zu beenden. Danach hat er getrunken und ist dann erschöpft eingeschlafen. Das haben sie sich zu Nutze gemacht und ihn ins MRT gelegt (Narkose war zum Glück) nicht notwendig, weil er sprichwörtlich wie ein Stein geschlafen hat). Nach dem MRT wurde er weiter klinisch komplett auf den Kopf gestellt und neurologisch getestet. Folgendes kam heraus:

- Laskos Gewicht liegt 30 % unter der für Babys in diesem Alter eigentlich üblichen Gewichtsspanne
- Sein Stoffwechsel ist, sehr wahrscheinlich aufgrund der Hickserei, stark erhöht. Das bedeutet, er verfeuert alles Aufgenommene sehr schnell wieder, weil er muss, und setzt kaum an.
- Die neurologischen Tests und das MRT haben ergeben, dass der Hirnstamm bei ihm auffällig "sensibel" ist. Sie haben bei den Test sogar wieder einen Anfall ausgelöst, der dann aber durch den Muskelentspanner schnell wieder abgefangen werden konnte.
- Ansonsten ist er trotz Untergewicht und Stoffwechselturbo gesund und hat zum Glück keinen Nährstoffmangel bzw. noch keinen.
- Die genaue Ursache für die Hypersensibilität von seinem Hirnstamm können sie mir leider nicht sagen. Laut den Ärzten haben vermutlich ich, mein Mann und alle anderen Umgangspersonen immer wieder unabsichtlich diese Anfälle ausgelöst, wenn wir die im Hirnstamm ansässigen "Steuerzentralen" etwas "überstrapaziert" haben. Das wurde/wird wohl fälschlicherweise von seinem Hirn häufiger in Schluckauf übersetzt und wir haben unabsichtlich wohl das ganze manchmal verlängert durch unsere Rumtragerei und die Versuche, den Schluckauf mit allen "Hausmittelchen" (z.B. leichtes Erschrecken) zu bekämpfen.
- Die Prognose der Ärzte ist sehr unsicher. Sie hoffen, dass sich das verwächst, aber bis dahin müssen wir ihn jedesmal mit einem Muskelentspannungsmedikament behandeln, wenn er einen Anfall hat.
- Er bleibt jetzt noch zwei Wochen mit mir mindestens in der Klinik, damit er medikamentös richtig eingestellt werden kann, sich körperlich erhohlt, zunimmt und sein Stoffwechsel sich wieder einpendelt.

Alles in allem bin ich enttäuscht, dass man die Ursache für die Hypersensibilität im Stammhirn nicht rausgefunden hat, aber unglaublich froh, dass es konkret Hilfe zur Bekämpfung der Symptome gibt, sodass er möglichst normal weiter leben kann. Momentan schläft er fasst nur oder trinkt (zusätzlich zu meiner Milch wird er noch mit der Flasche gepäppelt) und quengelt kaum. Weinen tut er gar nicht. Ich glaube, er braucht gerade genauso viel Auszeit von seiner Schreibaby-Phase wie wir alle :D.

Danke, dass ich mich hier auskotzen durfte :D :).

LG, Emma :)
emma_
 
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Re: Sohn hat stundenlang Schluckauf

Beitragvon Kairo » Sa 4. Mär 2017, 01:19

@emma_ Danke für Deinen ausführlichen Bericht... :) Ich wünsche dem kleinen Mann alles Gute und dass er schnell seinen Schluckauf bzw. seine Hypersensibilität im Stammhirn los wird.
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Re: Sohn hat stundenlang Schluckauf

Beitragvon Kirsten75 » So 5. Mär 2017, 13:34

Hallo Emma,

Mensch das klingt ja garnicht gut. Aber schön das ihr euch erstmal ausruhen könnt.
Sei nicht enttäuscht, dass die Ärzte die Ursache für die Hypersensibilität nicht gefunden haben, sondern sei froh, dass sie das überhaupt ein Ergebnis haben.
Ich hoffe einfach für dich mit, dass sich das rauswächst und er bald keine Probleme mehr damit hat.

Ich wünsche euch alles Gute

LG
Kirsten75
 
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